Diana Ramette-Schneider,
lic. phil. Musikologin, Musiktherapeutin MAS, Eidg. dipl. Kunsttherapeutin,
Psychotherapeutin HPG, Traumatherapeutin ART, Singer-Songwriterin, Autorin
Kinder und Jugendliche
Als Mutter von zwei Kindern, und da familiär konfrontiert mit besonderen Bedürfnissen, weiss ich wie schön, erfüllend und bereichernd es sein kann, Kinder in ihrer Einzigartigkeit zu bestärken und auf ihrem Weg ins Erwachsenseins zu begleiten. Wie schön, aber auch anstrengend und herausfordernd.
Wir Erwachsene wachsen mit unseren Kindern mit, mindestens so intensiv wie sie mit uns.
Ich biete musiktherapeutische Begleitung an bei folgenden Themen bei Kindern und Jugendlichen:
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Verhaltensauffälligkeiten (z.B. AD(H)S)
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Emotionale Störungen (Depression, Angst, etc.)
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Trauma
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Besondere Bedürfnisse
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Schwierige soziale oder gesundheitliche Voraussetzungen
Es ist mir ein grosses Anliegen, Kinder und Jugendliche zusammen mit ihrem familiären Umfeld zu unterstützen. Regelmässige Elterngespräche gehören für mich somit ganz selbstverständlich zum therapeutischen Prozess dazu.
Erwachsene
Erwachsen zu sein ist und bleibt doch eine Herausforderung!
Wann ist jemand Erwachsen: Wenn er eine gewisse Körpergrösse, ein gewisses Alter oder einfach die Volljährigkeit erreicht hat? Manche Menschen scheinen mit 60 noch nicht erwachsen geworden zu sein, andere wirken wie „alte Seelen“ in einem jungen Körper.
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Auf jeden Fall beinhaltet das Erwachsensein die Fähigkeit, Selbstverantwortung zu übernehmen für seine Handlungen, Gefühle und Gedanken. Dazu braucht ein Mensch eine starke Verbindung mit all seinen Ebenen: der geistigen, emotionalen und körperlichen. Musiktherapie kann als leibliche Erfahrung helfen, sich ganzheitlich mit sich selbst zu verbinden und bewegt zu werden.
Ich biete musiktherapeutische Begleitung an bei folgenden Themen bei Erwachsenen:
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Persönlichkeitsentwicklung
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Lebenskrisen und Trauma
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Akute oder chronische psychische Störungen (Depression, Angst, Persönlichkeitsstörungen, etc.)
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Besondere Bedürfnisse und Krankheit
Senior*innen
Ältere Menschen leben heutzutage meist alleine, sind nicht mehr Teil eines Grossfamiliensystems. Leider vergessen sie somit oft selbst ihren ganz besonderen Wert, der aus Lebenserfahrung, Gelassenheit und Zeitverfügbarkeit besteht. Früher, als Grosseltern, Eltern und Kinder sich abends zum Liedersingen versammelten und den Tag abklingen liessen, waren Senior*innen noch ein regelrechter Teil der Gemeinschaft: Sie überlieferten die alten Volkslieder und das darin enthaltene Erfahrungsgut.
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Eine Demenzerkrankung kann die für die heutige Zeit typischen Gefühle der Vereinsamung noch verstärken. Deswegen arbeiten wir Musiktherapeut*innen, vor allem mit Menschen in diesem Bereich, mit familiärer Musik: Heutzutage besteht diese nicht mehr hauptsächlich aus Volksliedern, sondern auch die Präferenzfrage nach den Beatles oder den Rolling Stones wird durchaus aktuell.
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Musiktherapie kann sinnstiftend und verbindend wirken, je nach Anwendung beruhigend oder aktivierend, und fördert das Erhalten der verbliebenen kognitiven Fähigkeiten. Nicht selten ist es demnach, eine demenzerkrankte Person ganze Strophen eines Liedes singen zu hören, wo meist gar keinen verbalen Austausch mehr möglich ist. Das Langzeitgedächtnis wird aktiviert und dies ermöglicht soziale Kommunikation.
Ich biete musiktherapeutische Begleitung an bei folgenden Themen bei Senioren:
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Sehnsucht nach sinnerfüllter Gegenwart / sinnstiftendem Lebensrückblick
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Vereinsamung, Depression, Ängstlichkeit
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Demenz oder andere Erkrankung
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Aphasie und/oder Apraxie nach Schlaganfall
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Trauer
Als betreuende Angehörige weiss ich bestens Bescheid über die praktischen Strapazen und den anhaltend zermürbenden Trauerprozess in der Begleitung einer geliebten Person mit einer Demenzerkrankung.
Was ist Musiktherapie?
Ziel der musiktherapeutischen Behandlung ist die Vorbeugung, Heilung, Linderung und Nachsorge von seelischen und/oder körperlichen Leiden.
Dabei verstehen wir Musiktherapie als ein ausdrucks- und erlebnisorientiertes psychodynamisches Verfahren, in dem alle denkbaren musikalischen Ausdrucks- und Erlebnisformen den Kern der Behandlung bilden.
Über die Musik hinaus kann die verbale Reflektion von hoher Bedeutung sein, muss aber nicht, da Musik unsere präverbale Ebene anspricht, der wir uns - zum Kommunizieren - vor dem Erlangen von Sprache bedienten.
Für die musiktherapeutische Behandlung ist keine musikalische Vorerfahrung erforderlich.
Als eine praxisorientierte Wissenschaft bezieht Musiktherapie die jeweils neusten Erkenntnisse aus Natur- und Geisteswissenschaften ein.
Meine Hauptinstrumente als Sängerin und Singer-Songwriterin sind die Stimme, das Klavier und die Gitarre. Natürlich setze ich in der Musiktherapie viele weitere melodische und rhythmische Instrumente ein. Musiktherapeutisch genoss ich eine sehr eklektische universitäre Ausbildung und richte mich somit – je nach Bedürfnissen – nach verschiedentlichen musiktherapeutischen Ansätzen, wie zum Beispiel der kreativen Musiktherapie nach Nordoff-Robbins, Gestalt-Musiktherapie, oder Musiktherapie und Focusing, um nur einige zu nennen. Meine musiktherapeutische Arbeit ist auch durch meine Mehrsprachigkeit und Multikulturalität immer kulturspezifisch gehalten. Lieder, canzoni, chansons, songs oder cançiones sind mir nicht fremdes Werkzeug, sondern mit meinen Klient*innen geteiltes, bedeutungsvolles Repertoire. Da die Universität, an der ich studierte (Michigan State University, USA), eine behavioristische Tradition hatte, wurde meine kritische Beobachtungsgabe von Verhalten und Sachlagen besonders geschult. Dies hilft mir nun sehr, meine tiefenpsychologische Arbeit zu beleuchten und nicht zuletzt dafür Worte zu finden in meinen Berichten, welche Krankenkassen, Sozialämter und andere finanzierenden Behörden oder Institutionen gut verstehen können. Dabei liegt mir sehr am Herzen, das Faktische (reale Geschehnisse) von dem zu trennen, was weder eine Objektivierung ermöglicht noch braucht.
Wozu Musiktherapie?
CAMEOS - Das Akronym der Musiktherapie
C - Communication: KOMMUNIKATION
Musiktherapie kann auch völlig nonverbal unterstützen und fördern. Somit ist sie einsetzbar, wo andere Therapien an ihre Grenzen stossen. Ideal für die Begleitung von Frühgeborenen, Kindern, gesprächstherapiemüden oder kontrollierend-rationalisierenden Menschen, Personen mit besonderen Bedürfnissen, bei Sprach-/Sprechstörungen z.B. nach Hirn-Verletzungen, palliativ (Sterbebegleitung) und mit anderssprachigen Menschen wie z.B. Flüchtlingen.
A - Academic: LERNEN, KOGNITIVE FÄHIGKEITEN
Lernen, Wiedererkennen und erinnern fallen dem Menschen leichter, wenn er in Bewegung und musizierend unterwegs ist. Ob ein Kind das ABC dank der eingängigen Melodie erlernt, oder eine demenzkranke Person durch das Singen von bekannten Liedern ihr Sprachrepertoire wiederzuerlangen und zu erhalten vermag: Musik fördert die kognitive Fitness.
M - Motor: KÖRPERLICHE AKTIVIERUNG
Musik ist ein physikalisches Phänomen (Wellen) und regt Resonanzvorgänge im Körper sowie auf seelischer Ebene an. Musikalisches Erleben aktiviert gleichzeitig verschiedene Gehirnareale, reguliert – gezielt eingesetzt – physiologische Prozesse wie Atmung, Herzfrequenz und Blutdruck, bewirkt die Ausschüttung von sogenannten Glückshormonen wie z.B. Endorphin und Dopamin, verringert die Ausschüttung von Stresshormonen wie z.B. Adrenalin (kurzzeitige Wirkung) und Cortisol (langfristiger Stress) und regt motorisch an. Die neurologische Musiktherapie nutzt diese Effekte für die Rehabilitation nach Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems infolge Unfall oder Krankheit, um Menschen bei der Wiedererlangung von Bewegungsabläufen und der Bewältigung von kognitiven Schwierigkeiten zu unterstützen.
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E - Emotional: EMOTIONALE VERARBEITUNG
Musik kann das Gemüt verändern und wird somit von Musiktherapeut*innen gezielt eingesetzt – unter Berücksichtigung der Biographie und Präferenzen des jeweiligen Gegenübers – um Depression, Angstzuständen, Burn-Out und anderen affektiven Störungen, welche auch einer Lebenskrise entspringen können, entgegenzuwirken. Das musikalische Erleben als leibliche Erfahrung verbindet den Menschen mit seinem ganzen Sein und So-in-der-Welt-Sein. Durch diese ganzheitliche Behandlungsmethode werden dem Individuum sein Körper, sein Geist und eben auch seine Emotionen gleichzeitig unmittelbar spürbar. Dies in einem spielerischen, unbedrohlichen und bewertungsfreien Rahmen. Psychische Widerstände können so behutsam aufgeweicht werden.
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O - Organizational: STRUKTURIERUNG, INNERPSYCHISCHE FESTIGUNG
Musik hat Struktur. Sie hat einen Anfang, erfährt eine Entwicklung und findet ein Ende: So wie ein menschliches Leben bewegt sie sich in der Zeit. Musik gestaltet sich nach bestimmten Regeln und verlangt zu deren Ausführung - wenn nicht immer einen Plan - doch unabdingbar Präsenz. Musiktherapie richtet sich deswegen auch an Menschen, für welche die Übertragung (Generalisieren) von strukturiertem Handeln vom therapeutischen Setting in den Alltag besonders wichtig ist, wie z.B. für Personen mit Autismus oder Persönlichkeitsstörungen.
S - Social: SOZIALE KOMPETENZ
Musikstücke können verschiedene Tempi, Dynamiken und Formen aufweisen und deren Ausführung kann unter den Ausführenden abgemacht werden. Sollen die Strophen von einem Solisten gesungen werden und der Refrain wieder vom ganzen Chor? Wann setzt das eine Instrument ein, wann das andere? Wie wollen sich die Musizierenden verständigen, um den eigenen Improvisationsteil mit dem des Anderen abzulösen? Gemeinsames musikalisches Tun verlangt Verständigung und fördert die soziale Kompetenz. Kinder und Jugendliche mit Verhaltensstörungen finden z.B. einfacher zur sozialen Autoregulation durch Musik.
Gemeinsames Musizieren fördert Gefühle der Verbundenheit.
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Cameos-Akronym aus: Wanda B. Lathom-Radocy "Pediatric Music Therapy", Charles C. Thomas Publisher Ltd., Springfield / Illinois (USA), 2002.
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Tanz / Bewegung
Durch meine 20-jährige tänzerische Ausbildung (Ballett, Jazz-Dance, Street Dance, ethnische Tänze und Ausdruckstanz) fühle ich mich immer wieder dazu inspiriert, tänzerische / Bewegungselemente in meine musiktherapeutische Arbeit einfliessen zu lassen.
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Unsere Gesellschaft ist unglaublich bewegungsarm geworden. Einerseits bewegen sich Menschen grundsätzlich zu wenig – was ihrer Gesundheit natürlich schadet. Andererseits haben sie sich von ihrer Körperlichkeit so sehr abgespaltet, dass sie sich meist nicht mehr ohne Scham oder Gefühle der Unpässlichkeit bewegen können. Wie schade!
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Leiblich orientierte Therapien, wie z.B. Körperpsychotherapie, körperorientierte Traumatherapie und eben künstlerische Therapien, nach denen Körper und Psyche eine untrennbare Einheit bilden, haben dank den mittels bildgebender Verfahren gewonnenen neurowissenschaftlichen Forschungsergebnissen der letzten 20 Jahre an Bedeutung gewonnen. Unser Körper speichert Lebenserfahrungen (Auf- und Abbau von bestimmten neurologischen Netzwerken), und nur durch Einbeziehung des Körpers können diese verarbeitet werden.
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Die Anwendung von Bewegung und Tanz kann verschiedentliche Indikationen haben: Von der kreativen Erforschung des eigenen (Lebens-) raumes über Traumaverarbeitung bis hin zur Wiedererlangung von Bewegungsabläufen bei einer neurologischen Krankheit. Einzig der bewegte Mensch kann das eigene Leben wieder in Bewegung bringen. Dafür braucht er – wie in der Musiktherapie generell – keine musischen Vorkenntnisse, denn er bringt naturgegeben alle Grundvoraussetzungen schon mit.
Geschichten, Poesie, Liederschreiben
Unser Leben ist eine spannende Geschichte!
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Wir werden geboren, wachsen heran, finden (vielleicht) unsere Bestimmung, verlieren uns, finden uns wieder, hinterfragen uns, zweifeln das Leben an, erleben Wut, Trauer, Verzweiflung und auch wieder Wunder und Glück, werden wiedergeboren…
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Jede und jeder von uns ist ein einzigartiges Geschenk für die Welt!
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Als leidenschaftliche Geschichtenerzählerin, Dichterin und Singer Songwriterin ist es mir eine Freude, Sie auf dem Weg zur Wahrnehmung und Festhaltung ihrer einzigartigen Lebensgeschichte und zum kreativen Umgang damit zu begleiten. Egal, ob es sich dabei um ein bestimmtes Lebensgefühl, eine bestimmte Periode, oder um das grosse „Drehbuch Ihres Lebens“ handelt.
Mit Kindern lese ich unglaublich gerne Geschichten, in denen sie sich durch die Protagonistinnen und Protagonisten mit ihren Schwächen und Stärken selbst erfahren können.
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Übrigens habe ich ein Roman über Mitgefühl, zwischenmenschlichen Beziehungen, Ethik in einer sich wandelnden Gesellschaft, Selbstfindung und Liebe geschrieben. Es heisst NAH! und ist im Juni 2022 im Thesis Verlag erschienen: